Zahlreiche Männer sind davon betroffen, eine Prostatavergrößerung ist für viele aber ein Tabuthema. Dabei können Prostatabeschwerden die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Symptome sind vor allem Harndrang und häufiges Wasserlassen. Die Klinik für Urologie und Kinderurologie am DIAKO Bremen hilft.
Am DIAKO wird Patienten mit Prostatabeschwerden geholfen
Die Erreichbarkeit einer Toilette spielte im Alltag des 59-jährigen Harald B. eine immer wichtigere und lästigere Rolle. Auch ein nächtliches Durchschlafen war nicht mehr möglich, denn immer häufiger musste er die Toilette aufsuchen. Letztlich führte der immer schwächer werdende Harnstrahl zu einem Harnverhalt. Die Diagnose: gutartig vergrößerte Prostata. Obwohl seine Lebensqualität bereits seit Längerem deutlich litt, scheute er lange vor einer Operation zurück. Schließlich war er zusätzlich nach einem Herzinfarkt im vorausgegangenen Jahr gezwungen, blutverdünnende Mittel einzunehmen.
Erst als der Patient von den schonenden und blutungsarmen Operationsverfahren erfuhr, die im DIAKO eingesetzt werden, entschloss er sich, den Schritt in Richtung OP zu wagen. An einem Montag wurde er von Dr. Martin Sommerauer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, operiert. Bereits am Freitag derselben Woche ging es nach Hause – voller Vorfreude auf eine durchgehende Nachtruhe.
Zahlreiche Männer sind von Prostatabeschwerden betroffen
Der Urologe Dr. Sommerauer weiß, dass viele Männer von der gutartig vergrößerten Prostata betroffen sind, aber die wenigsten darüber reden. Für viele Männer ist es eben immer noch ein Tabuthema. Etwa 40 Prozent der Männer über 65 Jahre haben Probleme aufgrund einer vergrößerten Prostata. Aber auch bei Jüngeren können bereits entsprechende Probleme auftreten.
Die Veränderungen der Vorsteherdrüse beginnen ab dem 40. Lebensjahr. Hat die Prostata bei einem jungen Mann um die 20 Jahre noch die Größe einer Kastanie, kann sie durch Gewebeveränderungen an Größe und Gewicht deutlich zunehmen. Zu den damit einhergehenden typischen und oft sehr unangenehmen Symptomen zählen ständiger Harndrang, häufiger nächtlicher Gang zur Toilette, Nachträufeln und ein deutlich abgeschwächter Harnstrahl. Kritisch und ernsthaft gesundheitsgefährdend wird es dann, wenn Probleme wie Entzündungen, Harnverhalt oder Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen auftreten.
Schonendes Operationsverfahren
Wenn eine konservative Therapie wie Beckenbodengymnastik und medikamentöse Behandlung ausgereizt ist und keine Besserung der Prostatabeschwerden verschaffen konnte, kann eine operative Therapie erforderlich sein. In den vergangenen Jahren sind die Operationsverfahren dabei ständig weiterentwickelt und immer schonender geworden, berichtet Dr. Sommerauer. „In der Regel operieren wir im DIAKO durch die Harnröhre. Abhängig von der Größe der Prostata setzen wir den Thulium-Laser ein, mit dem ein effektiver Gewebeabtrag erzielt wird.“ Alternativ komme die Plasmaresektion (bipolare TUR-P) zum Einsatz. „Beide Verfahren sind für den Patienten mit wenigen, vertretbaren Risiken verbunden“, erklärt der Urologe. Aufgrund der hervorragenden blutstillenden Eigenschaften kann eine Operation auch durchgeführt werden, wenn der Patient blutverdünnende Mittel einnehmen muss. So wie Harald B., bei dem Dr. Martin Sommerauer die Prostata mittels der bipolaren TUR-P behandelt hat.
Seit Kurzem bietet die Klinik auch ein weiteres Verfahren an, das mit Wasserdampf arbeitet. Das sogenannte Rezum-Verfahren ist minimalinvasiv und besonders geeignet für Patienten, bei denen ein hohes Risiko für Komplikationen während einer Narkose oder ein Blutungsrisiko besteht. „Es ist besonders schonend und hat eine kurze Eingriffszeit. Gleichzeitig wird Blutverlust vermieden und es ist besonders schonend in Hinblick auf Erektions- und Ejakulatstörungen“, sagt Dr. Sommerauer.
Bei der Behandlung führt der Arzt eine Nadel in die Prostata ein, die 80 Grad heißen Wasserdampf neun Sekunden lang in das Prostatagewebe abgibt. Die Hitze führt zum Absterben des Gewebes, das der Körper dann selbst abbaut.
Im DIAKO werden aber natürlich auch Prostatakarzinome operiert. Wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben sind, kann eine nerverhaltende radikale Entfernung der Prostata durchgeführt, wodurch bessere Kontinenz- und auch Potenzraten erreicht werden können. Der Informationsbedarf über die verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten bei den betroffenen Männern steigt stetig an. Deshalb hält Dr. Sommerauer regelmäßig in den DIAKO Gesundheitsimpulsen, der Präventionseinrichtung des Krankenhauses, Patientenvorträge zur Behandlung der gutartig vergrößerten Prostata.
Fachgebiete der Klinik für Urologie und Kinderurologie:
- Blasentumore
- Prostatakarzinome
- Nierentumore
- Medikamentöse Tumortherapie
- Gutartig vergrößerte Prostata
- Steintherapie