Ist ein „Zahnnerv“ (medizinisch: Pulpa) entzündet oder abgestorben, erfolgt eine Wurzelbehandlung oder Wurzelkanalbehandlung. Dadurch kann der Zahn erhalten werden.
Zahlreiche Menschen brauchen in ihrem Leben eine Wurzelbehandlung. Allerdings ist vielen nicht klar, was genau der Begriff bedeutet. Dr. Natalia Marquardt aus der Zahnarztpraxis carpe dentem klärt über die Prozedur auf und beantwortet alle Fragen rund um die Behandlung.
Wann braucht ein Zahn eine Wurzelbehandlung?
Dr. Natalia Marquardt: „Wenn der ‚Nerv‘, also das Zahnmark im Inneren eines Zahns, durch Bakterien entzündet oder abgestorben ist, muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden. Auf diese Weise kann der behandelnde Arzt den Zahn erhalten und die Ausbreitung der Entzündung verhindern.“
Mögliche Gründe für eine Entzündung des „Zahnnervs“:
- Bakterien, die beispielsweise durch Karies in den Zahn eindringen
- Zahnfraktur
- Behandlungstrauma, etwa durch Überhitzung beim Abschleifen eines Zahns
- Entzündung, die von der Zahnfleischtasche in die Wurzelspitze und den Wurzelkanal vordringt
Woran merkt man, dass man eine Wurzelbehandlung benötigt?
„Ein Eindringen von Bakterien durch einen kariösen Defekt ist anfangs nicht zwingend schmerzhaft. Liegt dann eine Entzündung des Zahnmarks, also eine Pulpitis vor, geht das hingegen meist mit Schmerzen einher. Auch wer beispielsweise beim Kauen ‚auf den Nerv‘ kommt (Druckempfindlichkeit beim Beißen) oder plötzlich temperaturempfindlich wird, sollte zum Zahnarzt gehen. Dieser kann einschätzen, ob eine Wurzelbehandlung nötig ist.“
Wie ist der Ablauf einer Wurzelbehandlung?
- Der betroffene Zahn wird geöffnet.
- Der Zahnarzt reinigt den Wurzelkanal.
- Anschließend wird dieser mit einer Wurzelfüllung verschlossen.
- Falls die Entzündung erneut auftritt, wird das Prozedere wiederholt (Revision).
- Sollte auch die Revision keinen Erfolg zeigen, muss der Zahnarzt eine Wurzelspitzenresektion in Erwägung ziehen. Dabei entfernt er Wurzelspitze und entzündetes Gewebe.
Welche Komplikationen können bei einer Wurzelkanalbehandlung auftreten?
„Es kann passieren, dass einzelne Kanäle übersehen oder nicht vollständig bis in die Wurzelspitze hinein aufbereitet werden. Dann kann die Entzündung nicht abklingen und die Wurzelkanalbehandlung muss wiederholt werden.“
Welche Ausstattung wird für die Wurzelbehandlung in der Praxis benötigt?
„Gerade bei der Wurzelbehandlung kann moderne Technik signifikant zum Behandlungserfolg beitragen. Wir nutzen zum Beispiel eine Lupenbrille, die elektronische Wurzellängenmessung und Lasertechnik, um die Behandlungsqualität deutlich zu erhöhen.“
Technische Ausstattung von carpe dentem:
- Keimfreiheit durch eine Kofferdam-Abschirmung
- Außerdem: Beseitigung von Bakterien durch Lasertechnik
- Lupenbrille, um die Wurzelkanäle zu finden
- Vermessung des Wurzelkanals durch eine elektronische Längenmessung
- Spezialisierte Instrumente, um die Kanäle zu reinigen und aufzubereiten
- Crown-Down-Verfahren für die Wurzelkanalformung
Was sind die besonderen Herausforderungen bei dieser Behandlung?
„Das Wurzelkanalsystem ist sehr komplex, die einzelnen Kanäle sind dabei oft haarfein, gekrümmt und verzweigt. Die Herausforderung lautet, sehr sorgfältig zu arbeiten. So werden zum einen alle Kanäle aufgefunden und zum anderen auch alle Bakterien restlos entfernt. Denn nur dann ist die Behandlung erfolgreich.“
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Wurzelbehandlung?
„Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Wurzelbehandlung, wenn der Zahn als erhaltungswürdig eingestuft wird. Nicht übernommen werden dagegen Verfahren wie die elektronische Längenmessung und die Laserbehandlung. Wir empfehlen diese Maßnahmen jedoch, weil sie die Chance auf Zahnerhalt deutlich erhöhen.“
Eine Wurzelbehandlung erfordert Erfahrung, Fachwissen und Feingefühl. Schließlich sind die Wurzelkanäle oft verzweigt. Wichtig ist zudem eine Ausstattung mit moderner Technik. Dr. Natalia Marquardt aus der Zahnarztpraxis carpe dentem in Bremen tut gemeinsam mit ihrem Team alles, um die Patienten der Zähne zu erhalten. Nervös braucht übrigens niemand zu sein – dank schmerzarmer Anästhesie. Die Praxis ist zudem spezialisiert auf die Behandlung von Patienten, die unter Angst vorm Zahnarzt leiden.
carpe dentem wurde 2011 gegründet. Die Praxis liegt in der Östlichen Vorstadt (Stader Straße 65-67) in der Nähe des Weserstadions. Patienten, die mit dem Auto kommen, können das Fahrzeug an der Straße oder auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude abstellen.